Gesund ans Ziel
Gesund ans Ziel
Jedes Unternehmen ist auf gesunde und leistungsfähige Mitarbeiter angewiesen. Viele Firmen bieten inzwischen deshalb Maßnahmen an, um die Gesundheit der Mitarbeitenden zu fördern. Doch greifen diese Maßnahmen auch? Worauf kommt es beim Gesundheitsmanagement an? Die drei Ausstellerinnen Sabine Grosser, Dr. Sabine Brehme und Simone Rath präsentieren auf der women & work 2016 sinnvolle Strategien, um den und die Einzelne und damit das Team und das gesamte Unternehmen zu stärken.
Die Arbeitswelt wird schneller und komplexer, nicht zuletzt durch die Digitalisierung. Der Psychologe und Vordenker Peter Kruse spricht von einem „gesellschaftlichen Kulturwandel“ und „neuen Prinzipien in der Arbeitswelt“. Der Leistungsdruck nimmt zweifellos zu, psychische Erkrankungen in Unternehmen häufen sich. Neue Konzepte in der Personalentwicklung sind deshalb dringend erforderlich, die Gesundheit der Mitarbeitenden sollte nachhaltig gestärkt werden. Dazu sollten Führungskräfte und Mitarbeitende ihr eigenes Selbstmanagement verbessern. Wie das geht? Zunächst einmal lautet die Devise: Erkenne dich selbst! Sinnvolle Maßnahmen machen dem Einzelnen bewusst, was ihn stresst. Typische Stressoren sind zum Beispiel Arbeitsdruck, gefühlte Überforderung oder auch Fremdbestimmung und Konflikte. Die Bewusstmachung ist der erste Schritt, um die eigene Einstellung oder die Situation zu ändern. Zum verbesserten Selbstmanagement gehört dabei auch eine regelmäßige, gesunde Ernährung.
Wertschätzung steht am Anfang
Jeder Mitarbeitende bewertet seine Arbeitssituation individuell. Jeder bringt andere private Hintergründe mit. Jeder hat aber auch andere Fähigkeiten, ob angeboren oder erlernt, mit Situationen umzugehen. Daraus folgt zwingend, dass jegliche Maßnahme zur Förderung auf den Einzelnen abgestimmt sein muss. Aber – welches Unternehmen kann schon jedem Mitarbeitenden ein Einzelcoaching finanzieren? Das ist auch nicht nötig, sagt der renommierte Hirnforscher Professor Gerald Hüther im Vorwort des Buches „Führen mit Hirn“. Es komme vor allem darauf an, den Mitarbeitern das Gefühl zu geben, nicht „Objekte der Bewertungen, Anordnungen, Maßnahmen oder Interessen ihrer Führungskräfte“ zu sein. Sondern wertgeschätzte Subjekte, die von ihren Führungskräften ermutigt werden, ihr Potenzial zu entfalten. Dazu müssen zunächst die Führungskräfte umdenken.
Persönlichkeit macht den Unterschied
Sabine Grosser, Coach und Alexander-Technik-Lehrerin betont: „Zunächst gilt es, zu identifizieren, was uns einschränkt. In einem zweiten Schritt haben wir die Möglichkeit, eine positive Haltung einzunehmen und Körper, Seele und Geist zu harmonisieren. Das ist die Grundvoraussetzung für eine werte- und gesundheitsorientierte Führung.“ Denn: Gute Mitarbeiterführung ist nicht nur reines Handwerkszeug. Sie liegt in einer gefestigten Persönlichkeit, einer offenen Geisteshaltung begründet. Die Journalistin Rabea Weihser hat treffend formuliert: „Persönlichkeit ist der einzige Vorsprung vor der Technik.“ Authentizität ist das Schlagwort, das oft bemüht wird, nichtsdestotrotz seine Gültigkeit bewahrt hat. Der Psychologe Hans-Wolff Graf schreibt: „Authentizität ist der Zustand wahrer Echtheit eines Menschen, der in seiner natürlichen Souveränität denkt, fühlt und handelt.“ Eine überzeugende Führungskraft handelt authentisch. Und Menschen, die sich am Arbeitsplatz authentisch verhalten, sind zufriedener mit ihrer Arbeit, psychisch gesünder und leistungsfähiger.
Menschen statt Schauspieler
Das bestätigt Führungskräfte-Coach Simone Rath: „Ich sehe authentisches Verhalten eindeutig als gesundheitsrelevante Ressource an. Immer mehr Führungskräfte beklagen im Coachingprozess, dass sie es leid sind, Rollen zu spielen und erschöpfen sich daran, sich selbst, als auch ihren Chefs, KollegInnen, Mitarbeitenden und sogar Kunden etwas vormachen zu müssen.“ Die ehemalige Markenmanagerin hat selbst in früheren Angestelltentätigkeiten die Angewohnheit gehabt, es allen recht machen zu wollen. Gerade Frauen handeln oft nach diesem Antreiber. Sie wollen von allen gemocht werden und alles mit allem vereinen, obwohl sie wissen, dass es unmöglich ist. Das Ziel dieses Verhaltens ist oft, mehr Anerkennung und Lob zu erhalten.
Als „Everybody’s Darling“ jedoch fällt es den Frauen häufig schwer, „Nein!“ zu sagen. Sie übernehmen gern Verantwortung und übernehmen sich dabei leicht. Gleichzeitig stellen Frauen aus Bescheidenheit ihr Licht und ihre Leistung oft unter den Scheffel. Sie warten lieber darauf, entdeckt zu werden, statt selbst auf sich aufmerksam zu machen. Dabei setzen sie sich noch mehr unter Druck, um alle Rollen von der Vorgesetzen, Kollegin und Freundin bis hin zur Mutter und Partnerin perfekt zu erfüllen.
Der Preis ist hoch: Selbstentfremdung und Erschöpfung. Um Mitarbeitende vor Rollenspielen zu bewahren, sollten Vorgesetzte authentisches Verhalten vorleben und zulassen. Studien belegen, dass Führungspersönlichkeiten einen zentralen Einfluss auf die Zufriedenheit und damit auf die Gesundheit ihrer Mitarbeiter haben. Die moderne Führungskraft sollte also zunächst ihre eigenen Stressoren und Überzeugungen kennen, das macht sie glaubwürdig und schafft Vertrauen. Fazit: Authentisches Auftreten und Führen stärkt die Motivation und damit auch die Bindung an das Unternehmen.
Seminare
Ihr Schlüssel zu mehr Leichtigkeit und erfolgreicher Kommunikation im Job. Im Mittelpunkt steht das Lernen über Körper und Geist.
Vorträge
Lebendige Impulse bei Unternehmensveranstaltungen, Netzwerktreffen, Strategiemeetings oder Kundenevents.

Nehmen Sie jetzt teil am Workshop Alexander-Technik!
Einfach wirksam: Im Workshop Alexander-Technik erforschen wir spielerisch das Verhältnis unserer Gedanken zu unseren Bewegungen. Das hilft, Verspannungen zu lösen, sich leicht zu bewegen und freier zu denken. Die erste Einheit ist eine Schnupperstunde.