Welches sind unsere 6 Basisemotionen? Ärger, Trauer, Wut, Angst, Freude und Scham. Vier negative und ein positives Gefühl? Nein! Alle fünf – mit ihren jeweiligen Subgefühlen wie Hilflosigkeit, Verzweiflung, Euphorie usw. sind genauso wichtig, dass man sie fühlen kann. Und wenn Gefühle unterdrückt werden, dann baut der Körper irgendwann andere Ausdrucksformen auf – in Form von Symptomen. Mein erstes Symptom als Kind waren diverse Allergien, später kam Neurodermitis hinzu und noch später Muskelverspannungen und Nervenanspannung.
Das Dumme ist, dass einem natürlich die Sätze der Eltern ganz vertraut und normal vorkommen. Man kennt es ja nicht anders. Und später im Leben macht man sich erst mal keine Gedanken über die Wirkung solcher Sätze. Und noch später im Leben, wenn man anfängt den Ursachen für eigene Verhaltensweisen auf den Grund zu gehen, dann dämmert es langsam. Von der Erkenntnis zur Umwandlung der eigenen Gefühle und der damit verbundenen Verhaltensweisen ist es nochmal ein Weg, für den man nicht selten Hilfe von einer externen Person mit freiem Blick braucht.
Hier ein paar Beispiele aus eigener Erfahrung und von meinen KundInnen:
Kind | SATZ Elternteil | Wirkung |
Hat Angst | Da mache ich mir aber Sorgen | Das soll nicht sein, dass die Mutter sich Sorgen macht. Dann bin ich eben selber stark und regele das allein. |
Ist ärgerlich | Sei doch mal locker | Es ist falsch Ärger zu zeigen. Kind tut so, als ob alles harmonisch ist und schluckt den Ärger runter |
Ist wütend | Kinder sollen nicht wütend sein. | Es ist falsch wütend zu sein. Dann ist man kein braves Kind. Wut abgewöhnen. |
ist traurig | Das tut mir auch weh, wenn du traurig bist. | Oh, ich muss mein Elternteil beschützen. |
Freut sich riesig | Sei nicht so euphorisch | Lieber nicht freuen, es könnte ja schief gehen. |
Drückt sich aus/zeigt sich | Sei Bescheiden, halt dich zurück. | Kind schämt sich, versteckt sich. |
Falls Sie auch solche Sätze im Ohr haben, dann ist jetzt die Zeit zu schauen, ob diese noch hinderlich nachhallen im eigenen Verhalten. Wenn ja – dann ist die zweite Frage – ist jetzt Zeit den Hall zu verändern?